Was passiert an einem Abend mit Frank Goosen, Christoph Biermann und rund 30 Bochumer Botschaftern in Berlin? Klar, sie diskutieren über ihren VfL, aber auch über die Schönheit Norwegens, die Tiefgründe der Atompolitik, die Jugendarbeit beim SC Freiburg und das Scouting beim östlichen Reviernachbarn.

Wahrscheinlich hat es dabei der weite räumliche Abstand zum Ruhrstadion möglich gemacht, dass wir verhältnismäßig offen miteinander diskutieren konnten.

Beispielsweise über die letzte Saison, die jüngere Vergangenheit und auch die weiter zurückliegende Vergangenheit. Dabei haben natürlich die Trainerrochaden rund um die Herren Kuntz, Koller, Herrlich, Heinemann, Wosz, Funkel und Ernst eine maßgebliche Rolle gespielt. Es wurde aber auch noch weiter zurück geblickt auf den spielerischen Quantensprung am Beginn der Ära Toppmöller.

Es wurde aber auch das Verhältnis zwischen den Fans, der Profiabteilung und dem Verein thematisiert. Dies sogar durchaus „kontrovers“, Einerseits am Beispiel des Spiels gegen Mainz in der vergangenen Saison. Andererseits am Beispiel der Kinder- und Jugendarbeit des Vereins, wenn die Kinder mit zum Auswärtsspiel fahren und die Väter trotzdem einen Trinken können.

Der Rückblick auf den „gespielten Witz“ am Ende des Spiels gegen den FSV Frankfurt hat uns dann auch auf die aktuelle spielerische und taktische Situation des VfL gebracht. Wir spielen halt nicht schön, dafür aber erfolgreich. Und haben dabei sogar den einen oder anderen jungen Bochumer in die Mannschaft integriert. In einem längeren Ausflug in die Bochumer Vergangenheit durften dabei selbstverständlich nicht Namen wie Stickroth, Epalle und Misimovic fehlen.

Nach fast 100 Tagen „neuer VfL“ haben wir einen kurzen Einblick in die Arbeit des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung bekommen. Wie immer drückt das Geld. Zum Glück ist das aber lange nicht alles um sich beim VfL Bochum heimisch zu fühlen. In diesem Zusammenhang haben wir dann auch über die Neuaufstellung der Jugendarbeit im sportlichen Bereich gesprochen. Ein längst überfälliger Schritt, wenn man sich in der Liga umschaut.

Von der Jugendarbeit ging es dann in die Zukunft. Hier muss der VfL, genauso wie beispielsweise beim Scouting zunächst einmal einfach verlorenen Boden aufholen. Aber wird das die Grundlage für einen VfL Bochum sein, der ab und zu mal erfolgreich ist und zwischendurch auch mal Spaß macht? Gehören dazu nicht insbesondere Leidenschaft, Verbundenheit, Kompetenz und Offenheit?

Die Zukunft des VfL Bochum zu beschreiben und konkrete Wege dahin aufzumalen, war die schwerste Aufgabe des Abends. Nichts, was man an einem langen Abend abschließen kann. Deshalb freuen wir uns mit Frank und Christoph in dieser oder einer anderen Konstellation bald mal wieder diskutieren zu können.

Für den informativen und einfach schönen Abend am 5. April in der Jägerklause Berlin sagen wir einfach: „Ja, … Danke!“